Belastungen, die nicht von der Hand zu weisen sind
Unsere Hände sind unsere Werkzeuge, um zu interagieren, kommunizieren und uns auszudrücken.1,2 Wie wichtig sie im Alltag sind, merken wir meist erst, wenn sie nicht mehr so funktionieren, wie sie sollen.
Diese Erfahrung müssen viele Patienten mit Chronischem Handekzem machen. Denn: Die Erkränkung kann nicht nur zu optischen, sondern auch zu funktionellen Einschränkungen führen und so die Lebensqualität von Patienten erheblich beeinträchtigen – einschliesslich des psychischen Wohlbefindens, des Berufs- und Soziallebens sowie der körperlichen Funktionsfähigkeit.1–3

Hände sind Kommunikation, Interaktion und unser Werkzeug
Unsere Hände sind für jeden sichtbar, Tag für Tag. Wir können sie nicht verstecken. Das Chronische Handekzem kann Patienten körperlich und psychisch stark beeinträchtigen. Neben den Schmerzen können psychische Belastungen wie Unsicherheiten und Ängste hinzukommen.
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Berufliche Belastung
Chronische Handekzeme können schwerwiegende Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit haben, insbesondere in Berufen, bei denen über längere Zeit im Feuchten gearbeitet wird oder die Möglichkeit einer schädlichen Hautexposition besteht.3–5 Konkrete Beispiele sind das Friseurekzem und die sogenannten Tulpenfinger bei Floristen.
Aber auch ganze Berufszweige weisen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf, zu erkranken. Dazu gehören das Gesundheitswesen, das Baugewerbe und die Lebensmittelzubereitung.3,6
Tritt die Erkrankung einmal auf, müssen Patienten mit berufsbedingtem Chronischem Handekzem möglicherweise erhebliche Änderungen in ihrem Berufsleben vornehmen, um die Exposition von Allergenen zu vermeiden.1,5
Und das häufiger als gedacht: In einer Untersuchung aus dem Jahr 2022 berichteten bis zu 25 % der Patienten über den Verlust oder Wechsel des Arbeitsplatzes aufgrund eines Chronischen Handekzems.7
Fest steht: Die sozioökonomischen Folgen des chronischen Handekzems sind, auch aufgrund von Faktoren wie Krankheitsausfällen und Produktivitätsverlusten, erheblich.5,7,8
Psychosoziale Belastung
Aufgrund der umfassenden negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität kann es bei Patienten mit Chronischem Handekzem zu einer hohen psychosozialen Belastung kommen.1,9
Laut einer Studie aus dem Jahr 2015 litten Patienten mit Handekzemen deutlich häufiger an einer klinischen Depression oder einer Angststörung als Menschen ohne Hauterkrankung.10
Vor allem die Chronizität des Handekzems kann zu zusätzlichen emotionalen Belastungen aufgrund von Frustgefühlen durch das wiederholte Auftreten von Symptomen führen.3
Zur Beeinträchtigung der Lebensqualität tragen auch soziale Einschränkungen bei.9
Ein Beispiel: Unsere Hände sind für jeden sichtbar, sodass sich Patienten in der Öffentlichkeit oftmals für deren Aussehen schämen und sich unsicher fühlen.1,3,11 Schon ein einfaches Händeschütteln kann zur Herkulesaufgabe werden.
Aber auch im häuslichen Umfeld können zwischenmenschliche Beziehungen leiden, da Patienten Scham fühlen, wenn sie mit ihren Lieben interagieren.1,3,9 Ganz zu schweigen von intimen Kontakten.
So ist es nicht verwunderlich, dass chronische Handekzeme des Öfteren mit sozialer Phobie und sozialem Rückzug aus Angst vor Stigmatisierung verbunden sind.9,11

Häufigkeit von Depressionen, Angstzuständen und Selbstmordgedanken bei Patienten mit Handekzem (n = 143) im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne dermatologische Erkrankungen (n = 1.359). Abbildung nach Dalgard F, et al. 2015.10
Psychische Komorbiditäten bei Patienten mit Handekzem
In einer multizentrischen Querschnittsstudie mit 3.635 ambulanten Patienten mit dermatologischen Erkrankungen aus 13 europäischen Ländern inkl. Deutschland traten psychische Komorbiditäten – Depression, Angstzustände und Suizidgedanken – in der Gruppe der Patienten mit Handekzem deutlich häufiger auf als in der Kontrollgruppe.10
Körperliche Belastung
Das Chronische Handekzem stellt nicht nur eine Herausforderung für die Hautgesundheit dar, sondern kann auch erhebliche körperliche Belastungen mit sich bringen – und so die Fähigkeit von Patienten mindern, ihre Arbeiten sowohl im Beruf als auch zu Hause zu erledigen.1,3,9
Ursachen können sein:3
- Schmerzende Haut der Hände erschwert das Berühren von Gegenständen
- Schwellungen, die Patienten daran hindern, Gegenstände zu greifen
- Hautreizungen, die dazu führen, dass bei der Körperpflege und bei Hausarbeiten auf Seifen und Chemikalien verzichtet wird
Mehr über Definition, Diagnose & Krankheitsmanagement

Informationen zum Chronischen Handekzem
Chronisches Handekzem ist durch Erythem, Bläschen, Papeln, Schuppenbildung, Risse, Hyperkeratose, Juckreiz und Schmerzen gekennzeichnet.5

Diagnose des Chronischen Handekzems
Als "chronisch" wird ein Handekzem definiert, wenn es länger als drei Monate andauert oder mindestens zweimal pro Jahr auftritt.5

Management und Behandlung des Chronischen Handekzems
Um Patienten bestmöglich zu unterstützen, umfasst das Management des Chronischen Handekzems präventive Massnahmen sowie pharmakologische Therapien.1,5